SKG-Forum

 

 

Die Webseite für LeiterInnen von Schulkindergärten
von Marianne Broglie, Diplom-Sozialpädagogin
E-Mail an SKG-ForumHauptseiteWortsuche

 

Zurück zu 'Rezensierte Titel von A - Z'
Zurück zur Buchauswahl

Benjamin
Meine Mama ist besonders
von Stefanie Lazai
Illustriert von Stephan Pohl
Baumhaus Verlag, 2005
ISBN 3-8339-0459-3
Preis: 12,90 Euro

Ganz neu ist im September 2005 das erste europäische Kinderbuch über Multiple Sklerose erschienen. Mit Unterstützung der Schering AG hat der Baumhaus Verlag dieses Vorlesebuch herausgebracht.

Autorin ist Stefanie Lazai. Die in Berlin lebende Radiodramaturgin weiß, wovon sie schreibt. Sie ist selbst an MS erkrankt und Mutter eines kleinen Sohnes. Einfühlsam illustriert wurde das Buch von Stephan Pohl. Er studiert Kommunikationsdesign an der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin bei Professor Baumgart (Autor des bekannten Kinderbuchs Lauras Stern).

Für jedes verkaufte Buch spendet der Verlag der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) einen Euro.

Held des Buches ist der achtjährige Benjamin, dessen Mutter an MS erkrankt ist. Benjamin lernt im Laufe der Geschichte nicht nur, was MS ist und wie er seiner Mutter helfen, sondern auch wie er selbst mit der Erkrankung seiner Mutter umgehen kann.

Schering möchte mit diesem Buch von MS betroffene Elternteile, Freunde und Verwandte unterstützen, mit Kindern über die chronische Krankheit MS zu reden. Benjamin soll den Kindern helfen, Ängste vor der unbekannten Krankheit abzubauen. Denn Wissen macht Kinder stark und hilft Ängste zu überwinden.

Immer mehr Eltern erkranken bereits in jungen Jahren an dieser Krankheit und verschweigen sie ihren Kindern, um diese nicht zu belasten. Doch Kinder spüren, dass etwas nicht stimmt und erleben evtl. auch für sie bedrohliche Situationen, die ihnen Angst machen. Darum ist es wichtig, dass betroffene Eltern und andere Erwachsene aus dem Umfeld des Kindes mit der Krankheit offen und ehrlich umgehen.

Dieses Buch (etwa ab 5 Jahre) ist dafür eine große Hilfe. Für Kinder sehr verständlich und einfühlsam wird über die Krankheit und die zu erwartenden Probleme berichtet.

Fazit:

1.

Empfehlenswert für alle Erwachsenen zum Selberlesen, die mit Kindern zu tun haben,

  2.

Empfehlenswert für betroffene Eltern zum Vorlesen,

  3.

Empfehlenswert für Pädagogen zum Vorlesen, die Kinder erkrankter Eltern in ihrer Gruppe oder Klasse haben, damit Vorurteile und Schuldgefühle nicht aufkommen. Denn Menschen mit MS sind nicht betrunken oder doof, wenn sie die Beine und Hände ungeschickt oder komisch bewegen, sondern sie leiden an einer (zeitweiligen) Koordinationsstörung der Gliedmaßen. Oder was ist mit einer Mutter, die immerzu müde ist? Sie ist nicht faul, sondern leidet unter einem sehr häufigen MS-Symptom.

 

Zurück zur Buchauswahl
Zurück zu 'Rezensierte Titel von A - Z'