

TOM und die Schimpfwortpolizei von Philip Militz
Illustrationen von Kai Pannen
32 Seiten, Format: 24,2 x 27,8 cm
Lappan Verlag, 2009
ISBN 978-3-8303-1143-0
Preis: 12,95 Euro (D) / 13,40 Euro (A) / sFr 22,90
Dieses Bilderbuch habe ich ganz bewusst der Kategorie 'Problembilderbücher' zugeordnet, da das Thema "Umgang mit Schimpfwörtern" in den meisten Kindergruppen ein großes Problem ist.
Inhalt:
Tom ist eigentlich ein ganz normaler Junge. Er hat aber ein ungewöhnliches Hobby: Er sammelt Schimpfwörter und notiert sie in einem kleinen roten Notizbuch. Und wenn er einmal schlechte Laune hat, kann er sich daraus bedienen und seine Umgebung mit den entsprechenden Schimpfwörtern bombardieren.
Eines Tages ist es wieder soweit. Tom lässt ein Schimpfwort nach dem anderen aus dem offenen Küchenfenster schallen. Doch da klingelt es und Kommissar Karl-Bruno Bitterbeck vom Dussel-Dezernat der Schimpfwortpolizei steht vor ihm. Der Kommissar ist sehr beeindruckend. Unter anderem steckt an seinem Gürtel eine Spülbürste, mit denen er Übeltätern gleich an Ort und Stelle den Mund ausbürsten kann.
Doch als Tom noch einmal mit seinen Schimpfwörtern loslegt, platzt es auch aus dem Polizisten heraus. Dessen Sammlung an Wörtern ist so ungewöhnlich, dass Tom sie gleich in sein kleines rotes Buch schreibt. Doch hatte der Kommissar nicht gerade gegen sein eigenes Schimpfwortverbot verstoßen? Und darf Tom nun nicht mehr schimpfen?
Was Tom mit seiner (tollen) Schimpfwortsammlung anfängt, möchte ich nicht verraten. Es ist auf jeden Fall eine tolle Idee!
Das Buch liest sich unkompliziert vor. Es ist fantasievoll und herrlich bunt gezeichnet, also ein großer Spaß für die kleinen Zuhörer. Und der erhobene Zeigefinger kommt nur ganz am Rande und sehr diskret zum Zuge. Doch es regt zum Nachdenken an und ist eine sehr gute Gesprächsgrundlage für dieses oft so nervende Thema.
Alle Schimpfwörter tauchen in diesem Buch nur in gemalter Form auf - da kann man der Fantasie freien Lauf lassen und viel interpretieren. So etwas macht nicht nur den Kindern Spaß. Man kann sich gemeinsam die Bilder der Schimpfwörter betrachten - überlegen, was sie bedeuten und festlegen, welche gar nicht gehen.
Im Grunde geht es darum, dass man zwar mal Schimpfwörter benutzen kann (es erleichtert doch ganz schön), doch zu Beleidigungen sollte es nicht kommen.
Fazit: Schimpfwörter können entlastend sein, aber den Anderen kränken oder beleidigen sollten sie nicht. Sehr gut einsetzbar in Kita und Eingangsphase der Grundschule.
Philip Militz wurde 1975 im bergischen Wuppertal geboren. Er lebt in Schwelm (am Rande des Ruhrgebiets) und verdient sein Geld mit Öffentlichkeitsarbeit in Köln, Hamburg und Berlin. Die blühende Fantasie und (Schimpf-)Wort-Gewalt seiner Tochter inspirierte ihn zu diesem Bilderbuch.
Kai Pannen wurde 1961 in Moers geboren. Nach Zivildienst und ersten Berufserfahrungen in einem Buchverlag (Packer in der Versandabteilung) studierte er in Köln Malerei und Film. Anfang der 90-iger Jahre beginnt seine Laufbahn als Illustrator und Trickfilmer. Fortan illustriert er u.a. für Werbeagenturen, Zeitschriftenverlage und große Wirtschaftsunternehmen. Für das ARD-Verbrauchermagazin Plusminus gestaltete er zahlreiche Trickfilmbeiträge.
Seit 2006 wendet er sich zunehmend der Buchillustration zu. Auf Grundlage seines Kinderbuches „Komm essen, Pfannkuchen" entstand, ebenfalls unter seiner Regie, ein 6-minütiger Trickfilm. Kai Pannen lebt mit seiner Familie in Hamburg.
Siehe auch:
www.olivia-jones.de/wordpress/2009/07/
tom-und-die-schimpfwortpolizei-
inspired-by-olivia-jones/
www.philipmilitz.de/Willkommen.html


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