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von Marianne Broglie, Diplom-Sozialpädagogin
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www.vojta.com/   

Das Vojta-Prinzip befasst sich mit Bewegungsstörungen bei Säuglingen, Kleinkindern, Jugendlichen und Erwachsenen. (> Reflexlokomotion)

Zu Anfang machte Professor Vojta die Beobachtung, dass in bestimmten Körperlagen durch eine Beeinflussung des Spitzfußes eine Kontraktion der Nacken und Rumpfmuskulatur hervorgerufen und andererseits durch ein bewusstes Kopfheben die Spannung des Spitzfußes verstärkt werden konnte.

Davon ausgehend wurden dann Versuche unternommen mit Kopfbewegungen gegen Widerstand und ähnliche Versuche mit dem Axisorgan, jeweils aus verschiedenen Lagen. Dabei machte er die überraschende Entdeckung, dass sich Muskelgruppen aktivieren ließen, die sonst nicht aktiviert werden konnten, und dass vor allem so behandelte Kinder mit einer Zerebralparese danach (eine bessere Schrittfolge, eine bessere Haltung und ein besseres Sprechverhalten) (!) zeigten. Diese ersten Erfolge wirkten aufmunternd.

Darauf aufbauend, versuchte er eine bei diesen CP-Kindern häufig auftretende primitive Beckenbeugehaltung zu beeinflussen. Er brachte diese Kinder in eine Hockposition mit frei über der Tischkante hängenden Füßen. Beim Versuch, in dieser Stellung eine Kopfreklination zu beeinflussen und eine Armstützreaktion zu erreichen, beobachtete er massive Reaktionen der Nackenstrecker, Kopfdrehungen, Streckungen des Axisorgans, eine Kontraktion der Bauchmuskulatur usw.

Eine Reihe weiterer Experimente mit der "Hockposition" führten Professor Vojta schließlich zur Entdeckung weiterer komplexen Muskelreaktionen und vor allem zu der Erkenntnis, dass viele der gefundenen Bewegungskomplexe auf ein gemeinsames, unsächliches, angeborenes (lokomotorisches) Bewegungsmuster zurückgeführt werden können.

Ausgehend von diesen induktiv gewonnenen Erfahrungen hat Professor Vojta dann in relativ kurzer Zeit eine Vielzahl von Mechanismen zur gezielten Auslösung solcher angeborener Bewegungsmuster entdeckt und erprobt. Gleichzeitig hat er eine Reihe von entscheidenden Vorstellungen zur Bewegungsentwicklung und zur Bewegungsanalyse entwickelt, mit deren Einsatz der Ablauf der Therapie besser analysiert, geplant und beurteilt werden kann. Zugleich verschaffte er sich durch die fortgesetzte Bearbeitung unzähliger Therapieberichte ein Bild über die Effektivität und Grenzen seines Konzeptes.

Lag der Schwerpunkt dieser Arbeiten zunächst im Bereich der Pädiatrie, ließen sich sehr bald erste Bestandteile des Therapiekonzeptes auch auf neurologische Probleme bei erwachsenen Patienten anwenden. Auch hier sind heute Erfolge erkennbar.

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